Dorfkirche Goldebee (Gemeinde Benz)

Die Kirche ist ein dreijochiger Backsteinbau des 15. Jahrhunderts, wobei der quadratische Westturm erst 1848 um einen älteren Fachwerkkern herum errichtet wurde. Der überproportionierte Turm erhielt 1920 sein Pyramidendach, das nach Kriegsende 1945 verkürzt wurde und so nicht recht in das Gesamtbild der Kirche passt. An das Langhaus fügt sich nahtlos ein Chor mit 3/6-Schluss an. Chor und Schiff sind einheitlich mit gebusten Kreuzrippengewölben überspannt und werden durch getreppte Strebepfeiler klar gegliedert. Auf der Nordseite ist eine Sakristei angefügt. Die Priesterpforte auf der Südseite erhielt eine kleine Vorhalle mit Treppengiebel. Die Schiffs- und Chorfenster sind zweibahnig, nur das Ostfenster wurde vierbahnig gestaffelt gestaltet. Besonders erwähnenswert sind die historisch wertvollen Glasmalereien der Chorfenster. Sie zeigen Szenen aus dem Leben Christi und Stifterwappen. In den Schiffsfenstern sind weitere Wappenscheiben zu sehen. Zur Ausstattung gehören ein barocker Altaraufsatz (1712), die Kanzel aus dem Jahr 1666, eine Taufe aus Kalkstein (um 1800) und ein geschnitzter Wappenepitaph für den Oberstleutnant Rohtwil. 1990 erhielt die Kirche eine neue Orgel von der Firma Nußbücker aus Plau am See. Während der Zeit als die Kirche nach 1945 als russisches Lazarett diente, wurde die historische Innenausstattung stark beschädigt.
Der Kirchhof wird im Westen über ein Backsteinportal mit spitzbogigem Tordurchlass und Kreisblenden betreten. Auf dem Friedhof befindet sich zudem noch eine kleine Trauerhalle.
(weitere Quelle: Informationstafel an der Kirche)

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen Wismar-Schwerin, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

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