Dorfkirche Görmin
St. Marien

Der rechteckige, gerade abschließende Feldsteinchor in Schiffsbreite mit einer Dreifenstergruppe ist der älteste Teil der Kirche und stammt aus dem 13. Jahrhundert. aus dieser Zeit stammt wohl auch die Nordsakristei.
Das zweijochige Schiff aus Backstein trennt förmlich den quadratischen Westturm mit seinem Untergeschoss aus Feldstein vom Chor ab, seine zwei Obergeschosse aus Ziegel und die Pyramidenhaube sind jünger, ebenso die Eingangshalle an der Chor-Südseite.
Im Innern sind Wandmalereien freigelegt. Im Chorgewölbe dominiert eine Darstellung des Weltgerichts, an den Seitenwänden sind Apostel abgebildet.
Die Kirche hat eine reiche Innenausstattung. Der reichhaltig mit Schnitzwerk versehene Altaraufsatz zeigt im Mittelbild das Abendmahl und auf dem Gesims Christus im Garten Gethsemane. Figuren der vier Evangelisten flankieren die Bilder. In der Bekrönung steht das Kreuz Christi. Die Kanzel mit Portal, Aufgang und Schalldeckel ist ebenfalls reich mit Schnitzwerk verziert. An der Rückwand eine Reliefdarstellung vom Guten Hirten, auf dem Schalldeckel thront Christus Triumphator. Über dem Portal am Kanzelaufgang steht die Figur des Mose mit den Gesetzestafeln. Altaraufsatz und Kanzel sind Werke der Spätrenaissance. Ungewöhnlich ist der hölzerne Taufständer mit gotischen Maßwerkverzierungen und Deckel. Seine Entstehungszeit könnte im 16. Jahrhundert liegen. Die Westempore in U-Form ist ein Werk des Barock. Die Brüstungsfelder der Südseite zeigen zwölf Sinnbilder des christlichen Glaubens. Der Ausläufer auf der Nordseite zeigt zwei Wappen der Stifterfamilien und christliche Symbole. An der Westseite hängt eine Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Auf der Empore steht eine Orgel mit dreiteiligem neugotischen Prospekt.
Auf dem Friedhof steht in der Westecke ein großer Findling als Kriegerdenkmal. Dieser stand ursprünglich im Dorf hinter der heutigen Bushaltestelle am Abzweig Trissow und sollte dann zu DDR-Zeiten weggerissen werden, schließlich wurde er aber auf den Friedhof umgesetzt.

Quellen:
Dorfkirchen Landeskirche Greifswald, Buch, Norbert Buske, Gerd Baier, Evangelische Verlagsanstalt Berlin, 1984, 1987 2. Auflage
Vom Greifswalder Bodden bis zur Peene - Offene Kirchen II, Broschüre, Arbeitsgemeinschaft für Pommersche Kirchengeschichte e.V., Thomas Helms Verlag Schwerin, 2006

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