Dorfkirche Bodstedt (Gemeinde Fuhlendorf)
ehemalige Wallfahrtskapelle St. Ewald

Ansicht von Süden

Die Kirche von Bodstedt wurde im 14. Jahrhundert auf einem slawischen Siedlungshügel errichtet, erstmals genannt wird ein Kirchbau im Jahr 1388. Möglicherweise hat es aber an diesem Ort bereits eine Holzkirche aus dem 12./13. Jahrhundert gegeben. 1458 wird von einer Wallfahrtskapelle St. Ewald berichtet. Bedeutsam ist der Eintrag vom 22. Mai 1463, als Hermann v. Vitzen auf Divitz in Bodstedt im Kirchspiel Barth eine Kapelle zu Ehren von "St. Ewald" errichten lässt, bei der es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die erhaltenen zwei Joche im Osten mit dem Chorpolygon aus Backstein handelt. Die Kirche besaß angeblich früher einen Turm, der als wichtiges Seezeichen galt, aber nach Schäden vermutlich einer Sturmflut (z.B. 1690) bereits im 17. oder 18. Jahrhundert abgebrochen werden musste. Ob außer dem Turm noch weitere Joche der Kirche verschwanden, ist nicht bekannt.
Ausbesserungen am Gebäude erfolgten in den Jahren 1726 und 1748. Im ebenfalls barock veränderten Dachwerk ist eine Inschrift von 1772 erhalten. Eine Tafel neben der Orgel berichtet von der 1785 erfolgten Erweiterung nach Westen.
Bei der heutigen Kapelle handelt es sich um einen dreijochigen Backsteinbau mit dreiseitigem Chorschluss im Osten auf einem Feldsteinfundament.
Auf der Südseite befindet sich im mittleren Joch ein nachträglich verändertes, schmales Stichbogenportal.
Der kleine Backsteinbau war ursprünglich zur Einwölbung vorgesehen, wovon die Ansätze an den Wänden und die Strebepfeiler zeugen.
Zwischen den einfach abgetreppten Strebepfeilern befindet sich je ein großes, dreibahniges Spitzbogenfenster, dessen Sohlbank zwischen den Pfeilern in ein Kaffgesims übergeht und somit die Wand in eine Sockel- und eine Fensterzone teilt.
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