Dorfkirche Diedrichshagen (Gemeinde Rüting)

Das Kirchdorf Diedrichshagen wurde 1230 erstmals im Zehntenregister erwähnt, von der alten Kirche ist nur noch der laut SCHLIE 60 m hohe quadratische Backsteinturm aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Neueste Messungen von Dipl. Ing. Volker Köhler aus Berlin haben nun im April 2022 ergeben, dass der Turm in Wahrheit nur knapp 48 m in den Himmel ragt. Genau genommen sind es 47,823 Meter, dennoch ist der imposante Turm das Wahrzeichen der Kirche. Unterschiedliches Blendwerk schmückt die vier Schildgiebel unter dem schindelgedeckten achteckigen Spitzhelm, an der Südseite befindet sich die Turmuhr, im Turm hängen zwei Glocken (17. Jh., 20. Jh.).
Nach dem Abbruch des alten Kirchenschiffes wurde von 1858 - 1861 ein neugotischer Backsteinbau mit einem kreuzförmigen Grundriss und reichen Detailformen errichtet.
Zur neugotischen Innenausstattung gehören die Altarwand, in deren Mittelfeld sich ein Kreuzigungsgemälde befindet, die Kanzel mit Schalldeckel und Maßwerkturm sowie die Orgel von 1861. Sie ist ein Werk des Schweriner Orgelbauers Friedrich Ludwig Theodor Friese (Friese III).
Die Fensterscheiben mit Namen von Gemeindemitgliedern stammen aus der Zeit um 1860, einige Scheiben wurden aus der alten Kirche übernommen, diese wohl aus dem Anfang des 17. Jahrhundert. Die Renovierung der Fenster erfolgte 1994.
Der Innenraum wird von Kreuzrippengewölben überspannt, die Gewölberippen entspringen ornamentalen Kapitellen.
An der nördlichen Seite des Triumphbogens hängt ein weiteres Kreuzigungsgemälde mit Reliefrahmen, hier handelt es sich wohl um das Altarbild aus der alten Kirche. Im nördlichen Altarraum steht ein Kerzenhalter, der aus dem Klöppel der alten Glocke von 1451 gearbeitet wurde, die Glocke wurde im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Auch ein alter Opferstock befindet sich in der Kirche.
Außen sind an der Südwand drei Formziegel zu erkennen mit einer Darstellung von Georg und dem Drachen.
Auf dem von einem Lattenzaun umschlossenen Kirchhof steht in der Nordecke eine kleine Leichenhalle aus rotem Backstein, der südwestliche Bereich ist mit Grabstätten belegt.
Ein weiterer Friedhof befindet sich in südwestliche Richtung, dort steht eine moderne Trauerhalle.
(weitere Quelle: Informationstafel)
   

weiterführende Informationen:

Die Kirche in Diedrichshagen gehört zur Propstei Grevesmühlen.

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen Wismar-Schwerin, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

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