Dorfkirche Rerik (ehem. Alt Gaarz)
St. Johannes

Blick in das Langhaus

Das Innere des Langhauses folgt dem Typ der Westfälischen Halle: ein breites Hauptschiff wird von zwei schmalen Seitenschiffen flankiert. Die Gewölbebasen aller drei Schiffe liegen auf gleicher Höhe, wodurch sich die Halle von der Basilika unterscheidet, deren Hauptschiff die Seitenschiffe zumeist erheblich überragt (z.B. Münster Bad Doberan).
Der einfache, rechteckige Saalraum wird von zwei Domikalgewölben mit vier- bzw. achtstrahligen Rippen gedeckt und wird durch einen massiven, quergerichteten Gurtbogen und die längsgerichteten Scheidebögen getrennt. Die Besonderheit der Domikalgewölbe läst das Verfahren des Stelzens nicht zu, wie es in fortgeschrittenen Phasen der Gotik üblich gewesen war.
Die Gliederung des Raumes in Schiffe und Joche erfolgt durch die beiden Pfeiler. Sie wirken als wären sie aus einzelnen Stäben zusammengesetzt und werden als Bündelpfeiler bezeichnet. Der ältere Südpfeiler wechselt zwischen kantigen und gerundeten Stäben, der Nordpfeiler setzt sich nur aus gerundeten Stäben zusammen, die um einen kantigen Kern angeordnet sind, dessen Kanten zu Kehlen ausgerundet worden sind. Gotisches Formengut wird bereits bewusst gegen die Romanik gesetzt.
powered by webEdition CMS