Dorfkirche Kölzow (Gemeinde Dettmannsdorf-Kölzow)

Der Feldsteinsaal mit dem eingezogenen quadratischen Chor entstand in der Mitte des 13. Jahrhunderts, der Unterbau des quadratischen Westturms aus Mischmauerwerk wohl im 15. Jahrhundert. Fachwerkaufsatz und vierseitiger Helm stammen aus der Restaurierung 1736.
Der Chor ist der älteste Bauteil und zeigt mit seinem Domikalgewölbe, den Rundbogenformen und dem Granitgewände der Priesterpforte deutlich romanische Elemente.
Auf der Nordseite befindet sich das vermauerte Portal der abgebrochenen Sakristei, auch die Portale an Nord- und Südseite des Schiffs wurden zugesetzt.
Das Schiff ist mit einer Holztonne aus dem Jahr 1736 gedeckt.
Der breite Triumphbogen mit profiliertem Kämpfergesims und die 1983-85 freigelegten  Wandmalereien in Chor und Schiff stammen aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und damit aus der Erbauerzeit. Die sich wiederholenden Motive zeigen allegorische Szenen, Einzelfiguren, Fabelwesen, Symbole und Ornamente sowie Architekturmotive.
Zur Ausstattung gehören ein barocker Altaraufsatz von 1736 mit architektonischem Aufbau, geschnitzter Kreuzigungsgruppe im Zentralteil und Stifterwappen v. Gusmann; die Kanzel von 1783 mit Schalldeckel und Aufgang, die Orgelempore mit Wappenmalerei aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts, eine Friese-(III)-Orgel mit neugotischem Prospekt von 1883 und Glasmalereien mit Darstellungen von Petrus und Johannes sowie das auf 1912 datierte nordöstliche Buntglasfenster mit Teppichmuster. Eine kunstvoll verzierte Messingschale mit Dreifuß fungiert als Taufständer. Auf der Westempore lehnt an der Westwand eine große hölzerne Gedenktafel mit den Namen der aus dem Kirchspiel im Ersten Weltkrieg gefallenen Gemeindemitglieder.
Das Geläut aus drei Stahl-Glocken wurde 1923 anstelle der 1917 für Kriegszwecke abgelieferten Bronzeglocken erworben. Die bei ULRICH & WEULE in Apolda/Bockenem gegossenen Glocken sind mittlerweile abgehängt und haben ihren Platz auf dem Kirchhof eingenommen. Zum aktuellen Turmgeläut fehlen weitere Angaben.
Der Kirchhof ist als Friedhof gestaltet. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich zwei Kapellen als Erbbegräbnis sowie einige Familiengrabstätten der eingepfarrten Grundbesitzer.

Quellen:
Von Der Recknitz Bis Zum Strelasund - Offene Kirchen I, Broschüre, Jana Olschewski, Thomas Helms, Thomas Helms Verlag Schwerin, 2006
Die Entwicklung der Orgel - Der Mecklenburgische Orgelbau, Katalog, Mecklenburgisches Orgelmuseum Malchow, Friedrich Drese, G4 grafikdesign Rostock, Stadtdruckerei Weidner Rostock, 2007

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