Dorfkirche Selmsdorf
St. Marien

1862 wurde die mittelalterliche Backsteinkirche abgetragen und an gleicher Stelle die neugotische Marienkirche unter Baumeister Fritz Rickmann aus Schönberg aus gelbem Backstein errichtet. Nach nur zweieinhalb Jahren wurde am Dritten Advent 1864 Einweihung gefeiert. Außer Dachbalken, dem Glockenstuhl und mehrerer Grabsteine, die jetzt im Mittelgang der Kirche liegen, wurde kaum Material der alten Kirche verwendet.
Der Innenraum ist mit einer kassettenartigen Balkendecke verschlossen.
An Inventar sind aus dem Vorgängerbau der sechzehnarmige Messingkronleuchter, ein hölzerner Epitaph von 1658, die Kuppa einer Kalksteintaufe aus dem 13. Jahrhundert, Grabsteinplatten von 1730 und kleinere Gegenstände übernommen worden. Die übrige Ausstattung mit Gestühl und dreiseitiger Empore ist bauzeitlich einheitlich neugotisch.
Die Altarwand mit Maßwerkdekor und Fialenbesatz zeigt im Mittelfeld das Bild des Segnenden Christus (1889). Die Orgel mit dreiteiligem Prospekt ist ein Werk des Stettiner Orgelbauers Barnim Grüneberg aus dem Jahr 1869.
Wegen des erneut schlechten Bauzustandes und der besonderen Lage im Grenzgebiet wurden in den 1970er Jahren Stimmen laut, die die Aufgabe des Gebäudes forderten. Glücklicherweise geschah dies jedoch nicht und durch großzügige Hilfe konnte die Kirche Anfang der 1990er Jahre von außen saniert werden. Inzwischen konnte auch der Innenraum saniert werden.
Der umliegende Kirchhof wurde begrünt, auf der Südseite der Kirche steht ein Kriegerdenkmal.
Der Friedhof der Gemeinde befindet sich im westlichen Teil des Ortes in der Neuen Reihe 23. Neben einer modernen Trauerhalle befindet sich dort auch eine Gedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkriegs.

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen Wismar-Schwerin, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

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