Dorfkirche Balow

Das Kirchdorf Balow wird bereits 1340 als Lehngut erwähnt.
Die heutige Kirche wurde 1774 nach dem Brand des Vorgängerbaus errichtet.
Würde am Westgiebel nicht ein kleiner Fachwerkturm stehen und die Kirche nicht von einem Friedhof umgeben sein, man könnte den Backsteinbau auch leicht für einen Profanbau halten. Das durch Pilaster gegliederte Langhaus schließt im Osten polygonal. Der zweigeschossige Südvorbau mit den Initialen F L v D und der Jahreszahl 1774 im Giebel sowie die hohen Fenster lassen den Bau wie ein Herrenhaus im Spätrenaissancestil erscheinen.
Der Innenraum ist mit einer flachen Balkendecke verschlossen.
Die von Weiß dominierte und durch dezente Goldauflagen sowie Rot- und Grüntönen aufgelockerte Ausmalung ist typisch für das letzte Drittel des 18. Jahrhunderts.
Die Ausstattung wird bestimmt von dem formschönen Kanzelaltar. Vor dem Altargehege steht ein als zylindrischer Säulenstumpf gestalteter Taufstein.
Die Orgel auf der Westempore wurde von Johann Heinrich Runge um 1850 gebaut. 1995 erfolgte eine Generalinstandsetzung durch die Firma Wolter.
Die Patronatsempore wird über den Südanbau betreten.
An der Nordwand hängt eine Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
In dem flachen Glockenturm am Westgiebel hängt eine verzierte Bronzeglocke mit Inschrift, 1590 von Heinrich Borstelmann zu Magdeburg gegossen.
Am westlichen Ende des Friedhofes steht eine moderne Trauerhalle.

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Parchim, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

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