Dorfkirche Zieslübbe (Gemeinde Domsühl)

Die "unordentliche" Schichtung der Feldsteine lässt auf eine Entstehungszeit dieser sehr kleinen Kirche zum Ende des Mittelalters, also zum Ende des 15. Jahrhunderts, schließen. Anderenorts gibt es Dorfkirchen, deren Chor allein den Umfang dieses gesamten Kirchleins hat. Die Kirche schließt im Osten dreiseitig ab. Der hölzerne Glockenturm im Westen hat auf der Nordseite die Jahreszahl 1810 eingeritzt. Im zweijochigen Glockenstuhl hängt nur noch eine Bronzeglocke ohne Inschrift. Architekturdetails wie Strebepfeiler, Fensterleibungen und das südliche Eingangsportal sind in Backstein ausgeführt. An der äußeren Ostwand des Chores hängt eine Steinplatte zum Gedenken an die namentlich genannten Opfer des Zweiten Weltkrieges aus der Kirchengemeinde. Der Innenraum ist mit einer flachen Holzdecke überspannt. Auf dem Altartisch steht ein gotisches Triumphkreuz, die zugehörigen Schnitzfiguren der Maria und des Johannes sind an der Ostwand angebracht. Bei der Renovierung 1972 wurde die Kanzel tiefer gesetzt, der dabei herausgesägte Fuß wird seitdem als Taufständer genutzt. Der als Friedhof gestaltete Kirchhof wird von einer Feldsteintrockenmauer und hohen Bäumen umgrenzt.

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Parchim, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

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