Dorfkirche Sternhagen (Gemeinde Nordwestuckermark)

Bei dem Ortsnamen handelt es sich wahrscheinlich um einen künstlichen Namen, der an den Stern von Bethlehem erinnern und so Kolonisten zur Siedlung animieren sollte. Erwähnt wird der Ort erstmals 1284 in Person des Jacobus de Sternhagen. Eine kleine adlige Befestigung wurde bis ins 17. Jahrhundert bewohnt. Die Kirche ist ein Feldsteinquaderbau aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts mit Nordsakristei, geradem Ostschluss und schiffsbreitem Westturmunterbau. Die Granitsteinportale und die hoch angesetzten Fenster unterstreichen den wehrhaften Charakter der Kirche. In der Ostwand sitzt eine schlanke Dreifenstergruppe. Zwei der Fenster sind mit Buntglasornamenten geschmückt. Auf der Südseite wurde am östlichen Ende ein zusätzliches Portal mit rechteckiger Putzfasche eingebaut. Das Innere der Kirche ist im Wesentlichen barock ausgestaltet. Ein prunkvoller Kanzelaltar datiert auf das Jahr 1729. Am Kanzelkorb wurde reichlich Akanthuslaub verwendet - die gezackten Blätter stellen Bärenklau dar. An der Kanzel befindet sich zudem noch eine schmiedeeiserne Sanduhr von 1741. Unter der Balkendecke schwebt ein barocker Taufengel (18.Jh.). Die Patronatsloge zeigt das Arnimsche Wappen. Die Besonderheit dieser Kirche ist die Orgel. Sie ist die älteste vom Orgelbauer Joachim Wagner erhaltene Orgel und wurde 1736 gebaut. Ursprünglich war das Instrument für die Kirche in Gramzow bestimmt, wurde 1857 aber nach Sternhagen umgesetzt. Leider befindet sich das Instrument in einem schlechten Zustand, eine umfangreiche Restaurierung wäre notwendig, um den Originalzustand annähernd wieder herzustellen. Über dem Westportal sind im Turmmauerwerk zwei Steine mit Steinmetzzeichen zu sehen. Der Kirchhof ist als Friedhof gestaltet. Zwei Grabstätten erinnern an gefallene Soldaten (Deutsche und Flamen) des Zweiten Weltkriegs. Ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege aus dem Kirchspiel steht vor dem Kirchhof.
(Quelle: Informationstafel vor dem Kirchhof)
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