Dorfkirche Levitzow

Die Gründung der Kirche ist für das Jahr 1304 durch den Ritter Johann von Lowtzow bezeugt.
Der bestehende schlichte Backsteinbau dürfte indes trotz seiner altertümlich anmutenden Bauformen erst im 15. Jahrhundert entstanden sein.
Für den Bau der rechteckigen Kirche mit geradem Chorschluss wurden ausschließlich gebrannte Ziegel im Klosterformat verwendet, im Mauerwerk ist überall der sogenannte Wendische Verband erkennbar.
An der Westseite wurde im 17./18. Jahrhundert ein Fachwerkturm angefügt, der nicht mit Ziegeln ausgefacht, sondern um 1915 im Zusammenhang mit der Erneuerung der Kirche mit Brettern verschalt wurde, er besitzt einen vierseitigen, niedrigen Pyramidenhelm aus Holz und enthält eine Glocke mit Inschrift aus dem Jahr 1738, wonach sie von Laurentius Strahlborn, Lübeck gegossen wurde.
An der Nordseite befindet sich eine Grabkapelle von 1604 mit dem Allianzwappen des Jochim v. Lowtzow und der Margareta v. Winterfeld mit der Jahreszahl 1620 in Terrakotta.
Ein gleiches Terrakotta-Wappenschild befindet sich am Giebel der 1619 im Renaissancestil errichteten kleinen Südvorhalle.
Der Ostgiebel wurde um 1600 umgebaut.
Ursprünglich war der Innenraum der Kirche mit einer barock bemalten Balkendecke von 1710 überspannt, später (1915) erhielt sie ein Tonnengewölbe aus Gips, bei der Sanierung 1983/84 wurde wieder eine Holzbalkendecke eingezogen.
Zur Ausstattung gehört ein zusammengesetzter Kanzelaltar.
Die Orgel wurde 1948 von der Firma Sauer aus Frankfurt/Oder aus alten Resten zusammengebaut. Sie wurde 2001 vollständig restauriert.
Der Kirchhof ist mit alten Grabstätten belegt, u.a. auch eine Familiengrabstätte der Rittergutsbesitzer Nahmmacher.
Auf der Nordseite steht ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges in Form eines großen Grabkreuzes.
Am Ortsausgang (Zum Dornremel 1) befindet sich ein neuer Friedhof, der aber wohl zur katholischen Gemeinde gehört, deren Kirche sich im Ausbaubereich des Dorfes erhebt.

weiterführende Informationen:

Die Kirche gehört zur ev.-luth. Kirchgemeinde Thürkow-Warnkenhagen.

Quellen:
Dorfkirchen in Mecklenburg, Buch, Horst Ende, Evangelische Verlagsanstalt Berlin, 1975

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