Begräbnisstätte Hohenwarth (Stadt Grimmen)

Nördlich von Grimmen, hinter dem Kirchdorf Stoltenhagen befindet sich der kleine Ort Hohenwarth. Das dort befindliche Herrenhaus steht schon lange Zeit leer und verfällt zusehens. Im mittlerweile verwilderten Schlossgarten befindet sich unter einer angepflanzten Baumgruppe eine Begräbnisstätte. Mauer- und Fundamentreste deuten auf eine Gruft hin. An der Oberfläche stehen zwei große Grabsteine, ein kleinerer liegt umgeworfen daneben. Die Inschriften auf den Steinen wurden entfernt. Vermutlich handelt es sich um die ehemaligen herrschaftlichen Besitzer des Hauses.
Im Jahre 1527 verkaufte Lucius von Normann das Gut an das Kloster Eldena. Die schwedische Königin Christina überließ 1638 Gert Antoni Rhenskiöld für seine treuen Dienste den Hof. 1658 übernahm sein Schwiegersohn Freiherr von Appelmann das Gut. Dieser war auch Kirchenpatron in Stoltenhagen und ließ sich dort in der Südsakristei eine Gruft bauen. 1782 gelangte Baron von Gyllenstrom an das gesamte Vermögen der Familie von Appelmann und übernahm die Wirtschaft in Hohenwarth. 1815 fiel Schwedisch-Pommern an Preußen und Hohenwarth wurde eine Domäne des Preußischen Staates.
B. Gottfried Harder pachtete daraufhin das Gut und seine Familie blieb bis zur Vertreibung 1945 Pächter. Auf dem Friedhof in Stoltenhagen befinden sich ein Mausoleum und mehrere Grabkreuze der Familie Harder. Das Gutshaus ließ Otto Harder, Pächter bis 1933, um 1910 errichten, auch der Park wurde neu gestaltet. Er ließ Teiche anlegen und seltene Gehölze anpflanzen. Vielleicht handelt es sich bei der Grabstätte im Park um sein Begräbnis. Jedenfalls zogen nach der Vertreibung Carl Harders und seiner Familie 1945 Flüchtlinge in das Gutshaus ein. Auch später war es bewohnt. Nach 1990 privatisiert, steht das Haus nach anfänglichen Sanierungsarbeiten seit einigen Jahren leer. Die Wirtschaftsgebäude wurden Mitte der 1990er Jahre abgerissen.
(weitere Quelle: Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg-Vorpommern, gutshaeuser.de)
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