Dorfkirche Pampow

Das Kirchdorf Pampow wird 1265 erstmals erwähnt, die heutige Kirche - ein roter Ziegelbau in neugotischem Stil - wurde in den Jahren 1896-1898 nach Entwürfen des Kirchenbaurates Gotthilf Ludwig Möckel errichtet.
Dem vierjochigen Kirchenschiff mit getreppten Strebepfeilern ist eine polygonale Chorapsis mit kräftigeren Stützpfeilern angesetzt, an der Südseite ist eine kleine Sakristei vorgesetzt.
Der quadratische Turm ragt mit seinem kupfernen Spitzhelm 42 m hoch, vom Vorgängerbau wurde nur die Glocke des Rostocker Gießers Johann Valentin Schultz aus dem Jahre 1781 übernommen.
Die großen zweiteiligen spitzbogigen Chorfenster mit den gestuften Leibungen haben im Bogen ein Rundfenster eingeschlossen, welches bei den Schiffsfenstern fehlt, dafür sind in den Jochen paarweise kleine Bogenfenster, flankiert von gleichförmigen Putzblenden in der zweiten Reihe über den großen Fenstern angeordnet, die der Beleuchtung der Emporen dienen.
Das Kirchenschiff wird im Innern von einer hölzernen Deckenkonstruktion überspannt.
Die Emporen an Nord- u. Südwand sind auf gemauerten Rundsäulen aufgesetzt, auf der Vereinigung beider Emporen an der Westseite steht die Orgel, von Marcus Runge 1898 gebaut.
In der gewölbten Chorapsis steht ein gemauerter Altartisch mit einer geschnitzten Rückwand aus der ein Kruzifix mit Korpus herausragt, am Fuß sind kreisförmig die Symbole der vier Evangelisten und die Christussymbole (Α&Ω, Lamm, PX) dargestellt.
Die hölzerne Kanzel mit Wendeltreppenaufgang steht auf vier hölzernen Füßen und einem ebenfalls aus Ziegeln gemauerten Fuß am südlichen Triumphbogen.
Gegenüber befindet sich ein Gußofen der Firma Sachsse&Co aus Halle a.d.Saale, im Schiff davor steht ein Taufstein aus rotem Sandstein?
Die Gewölberippen im Chor sind mit Rankenmalerei umspielt, die Gewölbefächer sind verputzt, ansonsten sind alle Wände in rotem Ziegel ausgeführt.
Zusammen mit der einheitlichen hölzernen Ausstattung,  der Deckenkonstruktion und dem Gestühl wirkt der Innenraum sehr geschlossen und harmonisch.
Im Turmraum erinnert eine Wandfläche an die Toten der vielen Kriege.
Der Kirchhof ist begrünt, wenige Grabsteine stehen noch und erinnern an den alten Friedhof. Ein neuer Friedhof befindet sich am Ortsausgang (Schweriner Str. 15). Dort steht eine kleine Trauerhalle aus rotem Backstein; eine moderne Feierhalle wurde am nördlichen Rand errichtet. Auf dem älteren Gräberfeld befinden sich zwei Grabstätten für in den letzten Apriltagen des Jahres 1945 gefallene deutsche Soldaten.
(Quelle: Informationstafel)

Quellen:
Dorf- und Stadtkirchen Wismar-Schwerin, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001

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